2008-07-03 au 2008-07-05
Internationale Konferenz: Migration, Partizipation und Ausgrenzung / Migration, Participation and Exlusion
In Trier und Dudelange/ Luxemburg
Veranstaltende: Institut für Regional- und Migrationsforschung (IRM) Trier, Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz (HBS-RLP) Mainz, Centre de Documentation sur les Migrations Humaines (Dudelange/ Luxemburg)
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch
Informationen und Kontakt:
www.irm-trier.de;
Mit Migrationsprozessen stellen sich für Gesellschaften verstärkt Fragen nach sozialen, politischen und kulturellen Zugehörigkeiten und Teilhabemöglichkeiten. Dies gilt für MigrantInnen ebenso wie für Einheimische. Für MigrantInnen, weil sie sich in einem sozialen Umfeld neu positionieren und neue soziale Beziehungen knüpfen müssen. Für Einheimische, weil die von ihnen etablierten Formen der Zugehörigkeit und Partizipation an veränderte soziale Bedingungen angepasst werden müssen.
Vor diesem Hintergrund stellen Partizipation und Ausgrenzung gegenläufige und gleichzeitig verschränkte Mechanismen der Vergesellschaftung dar. Partizipation ermöglicht MigrantInnen, gesellschaftliche Zusammenhänge mitzugestalten. Einschränkung und Verhinderung von Partizipation können demgegenüber dazu führen, Ungleichheiten zu erzeugen und zu legitimieren sowie ausgrenzende Strukturen zu etablieren und aufrecht zu erhalten. In deren Folge kann es zu tief greifenden Konflikten und Spaltungen kommen.
Strukturen der Partizipation und Ausgrenzung spiegeln daher immer auch Selbstdefinitionen einer Gesellschaft im Umgang mit der Tatsache der Migration. Ist eine Gesellschaft in der Lage, sich selbst als Migrationsgesellschaft zu beschreiben und findet sich dieses Selbstverständnis in der Gestaltung der sozialen Beziehungen und der politischen Partizipation wieder? Wem werden Mitsprache- und Gestaltungsrechte zugestanden? Wie werden Zugehörigkeiten und Ausgrenzungen organisiert? Gibt es Orte und Gelegenheiten, kulturelle und politische Differenzen auszuhalten und auszuhandeln? Wie finden Minderheiten und partikulare Interessen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten Berücksichtigung? Wie wird auf Forderungen nach politischer Partizipation und rechtlicher Anerkennung durch MigrantInnen und Minderheiten seitens der Mehrheitsgesellchaft reagiert?
Im Rahmen der Tagung werden diese Fragen im Kontext unterschiedlicher Themen gestellt und diskutiert. Auf diese Weise werden in den Vorträgen konkrete Formen, vielfältige Facetten und Schattierungen von Partizipation und Ausgrenzung in Migrationsgesellschaften aufgezeigt und zur Diskussion gestellt.