2015-05-01 au 2015-06-30

15. Internationale Migrationskonferenz


"Migration and Gender"



Donnerstag–Samstag / Thursday-saturday, 18.–20. Juni/June 2015 in Dudelange/Luxemburg

Das CDMH richtet in dem laufenden Jahr die 15. Internationale Migrationskonferenz zum Thema "Migration und Gender" in Düdelingen aus. Die Konferenz analysiert und diskutiert das Verhältnis von Migration und Gender in interdisziplinärer und internationaler Perspektive und in unterschiedlichen Kontexten. Folgende Perspektiven stehen im Zentrum: Geschlechterverhältnisse im Kontext von Migration; Ansätze der Forschung zu Gender und Migration; Mediale und öffentliche Repräsentationen von Gender und Migration; Sexualität, Körper, Identität im Kontext von Migration; Fluchtmigration und Gender; Migration und Gender in Erinnerungskulturen: Ausstellungen, Museen und öffentlicher Raum.

Programm und Anmeldung / Registration and Programme:
www.migrationskonferenz.ch

Die Konferenz ist ausgebucht. Aus Sicherheitsgründen können wir leider keine weiteren Anmeldungen mehr annehmen.
The conference is sold out. For security reasons we cannot accept any further registrations.


Weitere Informationen / English text and further information

Photos (© Dario Cieol)




(Deutsch)
Gender ist neben race und class eine gesellschaftlich relevante und ungleichheitsstrukturierende Differenzlinie, die auch im Kontext von Migration von zentraler Bedeutung ist. Seit den 1980er Jahren hat sich die sozialwissenschaftliche Forschung über Migration und Geschlecht ausdifferenziert, zunächst insbesondere mit Blick auf die Motive, die Lebenslagen von Migrantinnen und das Bild der Migrantin, später mit Interesse für die Geschlechterverhältnisse. Auch in der Jugendforschung wurden ab Ende der 1990er Jahre die spezifischen Sozialisationsbedingungen von weiblichen und männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund vermehrt in den Blick genommen. In den 1990er Jahren wurde zeitweise von einer Feminisierung der Migration gesprochen. Anlass war die verstärkte Einwanderung von Frauen zur Erwerbstätigkeit in privaten Haushalten und im Care Sektor – eine Migration, die deshalb von Interesse ist, weil hier in der öffentlichen Diskussion erneut das Klischee von Frauenarbeit bedient wurde. Männlichkeit im Kontext von Migration hat als eigenständiges Forschungsfeld im deutschsprachigen Raum erst in der vergangenen Dekade vermehrt Beachtung in der Männlichkeitsforschung gefunden.

In der Analyse von Männlichkeiten und Migration – wie bei der Forschung über Migrantinnen – müssen neben den Kategorien Geschlecht und Ethnizität auch die Kategorien Klasse und Körper in der Analyse mit berücksichtigt werden. Eine Verbindung dieser verschiedenen Ungleichheits- und Unterdrückungsverhältnisse, deren Bedeutung für die sozialen Positionierungen und verschiedene Ein- und Ausgrenzungsmechanismen fokussiert der Ansatz der Intersektionalität. Inzwischen findet auch die Queer-Theorie verstärkt Beachtung, mit der weitere Dimensionen des Geschlechterverhältnisses im Kontext von Migration sichtbar gemacht werden können und insbesondere die Bipolarität von Geschlechterkonstruktionen in Frage gestellt wird.

Im Rahmen der Konferenz wird das Verhältnis von Migration und Gender in interdisziplinärer und internationaler Perspektive und in unterschiedlichen Kontexten analysiert und diskutiert. Folgende Perspektiven stehen im Zentrum: Geschlechterverhältnisse im Kontext von Migration; Ansätze der Forschung zu Gender und Migration; Mediale und öffentliche Repräsentationen von Gender und Migration; Sexualität, Körper, Identität im Kontext von Migration; Fluchtmigration und Gender; Migration und Gender in Erinnerungskulturen: Ausstellungen, Museen und öffentlicher Raum.



(English)
Gender is, along with race and class, a line of difference in society leading to structures of inequality. It is also of central importance in the context of migration. Since the 1980s, social-scientific research on migration and gender has become ever more differentiated, initially in particular with an eye to motives for migration, the life situations of female migrants and the image of the woman migrant. From the end of 1990s, the specific conditions of socialization of youth (male and female) from migrant backgrounds were also increasingly investigated in research on youth. Later, more interest emerged in the dimension of gender relations. In the 1990s, some spoke for a time of a feminizing of migration. The reason for that was the increased migration of women to work as domestics in private households and in the care sector. This is a migration of interest because here in public discussion the cliché of ‘women’s work’ emerged once again. Only in the past decade has research on masculinity in the context of migration become a focus of its own in the German-speaking countries.

In the analysis of masculinities and migration, as in research on female migrants as well, along with the categories of gender and ethnicity, class and body also must be taken into account and explored. The approach of intersectionality focuses on a nexus between these various relations of inequality and oppression and their importance for the social positionings and various different mechanisms of inclusion and exclusion. In the meanwhile, queer theory has also been given greater attention. Through its lens, further dimensions of gender relations in the context of migration can be rendered visible and the bipolarity of gender construction in particular can be interrogated. In the framework of the conference, the relations between migration and gender will be analyzed and discussed from an interdisciplinary and international perspective and within a range of different contexts. The conference will focus on the following theoretical and empirical perspectives: Principal thematic focal areas: Gender relations in the context of migration; approaches in research on gender and migration; media and public representations of gender and migration; sexuality-body identity in the context of migration; flight migration and gender; Migration and gender in cultures of memory: exhibitions, museums and public space.



Konferenzsprachen / Conference languages: Deutsch & English

Organisation: CDMH in Zusammenarbeit mit dem Institut für Regional- und Migrationsforschung, der Fachhochschule Nordwestschweiz/Hochschule für soziale Arbeit, der Fachhochschule Köln und der Universität Innsbruck.

KooperationspartnerInnen / Cooperation partners:
Ville de Dudelange, Ministère de la Culture, ASTI - Association de Soutien au Travailleurs Immigrés, CET - Centre pour l'Egalité de Traitement, Charte de la Diversité Luxembourg, CID-Femmes et Genre, CLAE - Comité de Liaison des associations d'étrangers, CNA-Centre National de l'Audiovisuel, CNFL-Conseil National des Femmes Luxembourg, FORUM, Inter-Actions a.s.b.l., IRISS-Institute for Research and Innovation in Social Work, Social Pedagogy and Social Wel-fare (University of Luxembourg), IPAPIC-Institutions Patrimoniales et Pratiques Interculturells, Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg, OGBL-Onofhängege Gewerkschaftsbond Letzebuerg, OLAI-Office Luxembourgeois d'Accueil et d'Integration.

Gefördert von / Supported by:
Ville de Dudelange, Ministère de la Culture, OLAI-Office Luxembourgeois d'Accueil et d'Intégration.

Links
- Anmeldung und Programm / Registration and Programme
- Institut für Regional- und Migrationsforschung / IRM Institute
- Nützliche Informationen zu Dudelange / Useful information on Dudelange
- Plakat / Poster
- Photos (© Dario Cieol)